Berlin for Orlando

Der Massenmord im “Pulse” in Orlando war nicht nur für alle Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle der “westlichen Welt” ein Angriff auf das eigene Selbstverständnis. Dieses Massaker richtete sich auch gegen das demokratische Verständnis von Freiheit und Selbstbestimmung. Dennoch ist es falsch, diese Tat öffentlich nur als Angriff auf gesellschaftliche Offenheit zu verurteilen und die Opfergruppe zu ignorieren.

Insbesondere unsere Staatsspitze ist mit diesem Ereignis sehr verschämt umgegangen. Es schien so, als wolle man das böse Wort “Schwul” auf gar keinen Fall in den Mund nehmen. Stefan Niggemeier hat das in diesem Interview mit radioeins sehr gut auf den Punkt gebracht.

Interview mit Stefan Niggemeier

Mahnwache in Berlin

Am vergangenen Samstag fand in Berlin eine Mahnwache vor dem Brandenburger Tor statt, die den Opfern Namen und Geschichte verliehen hat und ein klares Signal für den aufrechten Gang der “Community” war. Ich war selbst dort und sehr beeindruckt. Es waren Privatpersonen, die diese Mahnwache ins Leben gerufen haben.

Angemeldet wurde sie mit einer geschätzten Anzahl von 250 Teilnehmer*innen. Am Ende kamen über 5.000 Menschen vor der improvisierten Bühne zusammen. Der Tonfall dieses Abends war absolut richtig. Die Trauer und der Schock bei allen war jederzeit spürbar. Aber auch der Wille, sich nicht ersticken und einschüchtern zu lassen. So war diese Mahnwache auch sehr stolz und bunt.

Bunt war am Ende auch das Brandenburger Tor, das endlich in Regenbogenfarben erstrahlte. Ich bin sehr dankbar. Dieser Abend wird bleiben.

https://www.youtube.com/watch?v=u3qEE4EP_Ts